(TE) Ich möchte einmal an dieser Stelle das Thema “Pflanz einen Apfelbaum” aufgreifen und meine Sicht der Dinge dazu äußern.
Ich stehe voll und ganz hinter dieser Idee und wünsche mir regen Anklang. Unsere Straßen sind voll von neophytischen Bäumen, die irgendwann mal “in Mode” waren oder einfach nur das Stadtbild “aufpeppen” sollten. Längst sind sie aber nicht mehr nur in der Stadt geblieben. Ihre Ausbreitung nimmt rasant zu und hat bereits enorme Ausmaße erreicht. Wie aber kommt jetzt der Bogen zum eigentlichen Thema? Ganz einfach.
Apfelbäume kommen ursprünglich auch nicht aus dieser Region aber sie sind seit Ewigkeiten etabliert und gehören praktisch “dazu”. Sie würden auf ihre Weise zu einem schöneren Stadtbild beitragen aber, was viel wichtiger ist, ist der ökologische und soziale Aspekt. Zumindest in meiner Vorstellung.
Früher gab es die Landnutzungsform der Streuobstwiesen. Nun ist sie aufgrund ihrer Unwirtschaftlichkeit (sagen die Landwirte) aus dem Landschaftsbild weitgehend verschwunden.
Ich könnte mir vorstellen, mit diesem Projekt eine Art Streuobst-Mosaik aufzubauen. Jeder der möchte, eventuelle Baumpaten, bewirtschaften einen oder mehr Bäume. Vorzugsweise auf einer eigens dafür vorgesehenen Fläche. So entsteht aus vielen Einzelbäumen ein Geflecht von vielen Obstbäumen, die einen Mehrwert für alle haben. Menschen erfreuen sich daran und verweilen, Insekten finden Nahrung und Lebensraum. Auf heutigen (Obst)Plantagen werden ertragarme Bäume sofort entsorgt. Das ist bei diesem Projekt nicht der Fall. Bäume die kein Obst mehr tragen sind nicht zwingend nutzlos. In ihrem (Tot)Holz finden sicherlich Käfer und Insekten eine neue Heimstatt und in Asthöhlen Eichhörnchen, Spechte und vor allem Fledermäuse. Diese besonders geschützten Tiere haben jede Hilfe verdient.
Ebenfalls ein wichtiger Grund: man kann sich die Sorten selber auswählen. Leider ist es heute so, dass in der aktuellen Kulturlandschaft für alte, wenig ertragreiche Sorten kein Platz mehr ist. In diesem Falle kann man etwas für die Wiederbelebung alter Sorten tun und man hat garantiert einen “chemiefreien Apfel”
Gerade für ältere Personen, die gerne gärtnerisch aktiv sein wollen aber aufgrund von Einschränkungen sich keinen eigenen Garten zulegen können, ist diese Form, anbauen soviel wie man sich zutraut, doch optimal.
Man trifft Gleichgesinnte und erlebt die Jahreszeiten im natürlichen Rhythmus zusammen. Mal ist die Ernte beim Nachbarn besser als die eigene, mal umgekehrt. Bei der alljährlichen Vermostung kommt eh alles in einen gemeinsamen Topf.
So zumindest in meiner Vision.
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